Ägypten: Zeugnis und Hoffnung in schwieriger Lage

14.6.2018

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14. Juni 2018 von Manfred Rekowski Die Lage in den Kirchen am Nil ist schwierig. Nach wie vor kommt es zu Übergriffen auf Kirchen, zu Zwangskonversionen ...

14. Juni 2018 von Manfred Rekowski

Die Lage in den Kirchen am Nil ist schwierig. Nach wie vor kommt es zu Übergriffen auf Kirchen, zu Zwangskonversionen bei Heiraten von Christinnen und Muslimen und zur Benachteiligung von Christen durch Beamte und Sicherheitskräfte. Was man hin und wieder in den Medien hierzulande lesen und hören kann, klingt noch einmal intensiver, wenn ein Betroffener berichtet. Ich hatte jetzt Gelegenheit Informationen aus 1. Hand zu hören: Pfarrer Dr. Andrea Stephanous Zaki, Vorsitzender der Evangelischen Kirchen in Ägypten und der Gemeinschaft evangelischer Kirchen im Nahen Osten (FMEEC), hat uns im Landeskirchenamt besucht.

Im Gespräch berichtete er über die schwierige Situation der Kirchen am Nil. Dr. Zaki hob aber hervor, dass die Situation der etwa 15 Millionen koptischen Christinnen und Christen im Vergleich zu Syrien recht gut sei. Zehn Prozent von ihnen gehören in 1600 Gemeinden der Evangelischen ägyptischen Kirche an. Sie ist die zweitgrößte Kirche des Nahen Ostens. Mit der koptisch-orthodoxen Kirche setzt sie sich im Diakonischen Werk CEOSS für die Bildung und Unterstützung von Bedürftigen unabhängig von ihrer Religion ein, die am meisten unter der schwierigen Wirtschaftslage leiden. Die Registrierung bzw. Anerkennung von Gemeinden benannte Zaki als drängendstes Problem vor Ort. Für die Zukunft zeigte sich er optimistisch, er wolle die Situation nicht schön reden, aber: „Im Alten Testament schon hat Gott die Menschen vor die Wahl zwischen Leben und Tod gestellt. Ägypten hat für seine Zukunft das Leben gewählt.“

Mit einer Informations- und Solidaritätsreise nach Ägypten, die das gemeinsame Pastoralkolleg für den Herbst 2019 plant, gibt es eine gute Gelegenheit, vor Ort zu erleben, vor welchen Herausforderungen die Geschwister in diesem Teil des Nahen Ostens stehen.

Ich habe mich nicht nur über den heutigen Besuch von Bruder Zaki gefreut, sondern ich bin sehr dankbar für das Zeugnis und die Hoffnung, die die Kirchen in Ägypten ausstrahlen. Ich bitte Gott um seinen Segen für deren vielfältige Arbeit für Frieden und Gerechtigkeit in Ägypten und im Nahen Osten.

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