Dialog mit Muslimen: Auf gutem Weg

17.1.2018

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17. Januar 2018 von Manfred Rekowski Bei der Landessynode in Bad Neuenahr haben wir mit großer Mehrheit eine theologische Positionierung für die Begegnung mit Musliminnen und ...

17. Januar 2018 von Manfred Rekowski

Bei der Landessynode in Bad Neuenahr haben wir mit großer Mehrheit eine theologische Positionierung für die Begegnung mit Musliminnen und Muslimen beschlossen. Damit sind wir auf einem guten Weg. Was wir in der Synode und ihren Ausschüssen intensiv beraten haben, erfährt viel Aufmerksamkeit und regt Diskussionen über einen vertieften Dialog mit Muslimen an.

„Die Landessynode ermutigt die Mitglieder der Evangelischen Kirche im Rheinland dazu, ihren eigenen Glauben im Dialog zu erklären und freimütig zur Sprache zu bringen.“ Das ist für mich einer der zentralen Sätze des Beschlusses, der beschreibt, worum es geht – den eigenen Glauben freimütig zur Sprache zu bringen! Anders ausgedrückt: Christus zu bekennen, ihn zu bezeugen. Das ist unsere Aufgabe, die in dem Beschluss klar benannt ist.

Die Christusbeziehung ist selbstverständlich Grundlage im Dialog und im Zeugnis. Denn, so sagt es der Beschluss: „Im Hören auf die Heiligen Schriften Alten und Neuen Testaments und in der Antwort ihres Glaubens weiß sich die Landessynode gebunden an das Bekenntnis zu Jesus Christus, dem gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes, der in der Bundesgeschichte Gottes mit seinem Volk steht.“

Auch wenn die Beziehung zwischen Christentum und Islam anders ist als die wesentliche, bleibende Bezogenheit des Christentums auf das Judentum, so sehen wir doch auch im Verhältnis zu Musliminnen und Muslimen Ansatzpunkte für das theologische Gespräch. Dabei nehmen wir den Glauben muslimischer Menschen, der sich auf den Gott Abrahams bezieht, als Bindung an den einen Gott wahr.

Mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen, dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog und der Weltweiten Evangelische Allianz halten wir fest: „Christen/innen sollten weiterhin von Respekt und Vertrauen geprägte Beziehungen mit Angehörigen anderer Religionen aufbauen, um gegenseitiges Verständnis, Versöhnung und Zusammenarbeit für das Allgemeinwohl zu fördern. Deswegen sind Christen/innen dazu aufgerufen, mit anderen auf eine gemeinsame Vision und Praxis interreligiöser Beziehungen hinzuarbeiten.“ („Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt“)

Daran arbeiten wir seit Jahrzehnten intensiv und werden uns bei der Weiterarbeit an der nun verabschiedeten theologischen Positionsbestimmung orientieren.

Beiträge zu “Dialog mit Muslimen: Auf gutem Weg

  1. Warum soll ein Gespräch nicht auf Übertritt zum christlichen Glauben zielen?
    Das verstehe ich nicht.
    Wenn ich mich darüber freue, dass Jesus Christus der einzige Retter und Erlöser ist, dann kann ich das doch dem anderen nicht verschweigen. Das wäre ja lieblos und gedankenlos und auch nicht geistlich. Das hätten weder Jesus noch die Apostel getan.

  2. @Ralf Splittgerber:
    „Im Hören auf die Heiligen Schriften Alten und Neuen Testaments und in der Antwort ihres Glaubens weiß sich die Evangelische Kirche im Rheinland gebunden an das Bekenntnis zu Jesus Christus, dem gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes, der in der Bundesgeschichte Gottes mit seinem Volk steht. … Die Landessynode ermutigt die Mitglieder der Evangelischen Kirche im Rheinland dazu, ihren eigenen Glauben im Dialog zu erklären und freimütig zur Sprache zu bringen.“

    So heißt es im Beschluss, ich kann, darf und soll im Gespräch sagen, wer Jesus Christus für mich ist.

  3. @Ralf Reiman
    Der Beschluss sagt, dass ich im Gespräch sagen soll, wer Jesus für mich ist. Was sagt denn mittlerweile die Kirche wer Jesus ist?

    Die Aussage von Herrn Splittgerber kann wohl besser mit der Interpretation von Herrn Doktor Bernhardt beantwortet werden:
    Wenn Paulus den Christen in Rom sagt, dass uns nichts trennen kann von der Liebe Gottes, dann besagt das kleine Wort „nichts“, dass keine Bedingung auf Seiten des Menschen gibt von der diese Gnadenzusage abhängt und d.h. auch keine Religion und kein religiöser Glaube.

    Bedeutet für mich, dass es nach Aussage von Herrn Doktor Bernhardt vollkommen gleichgültig ist, an wen oder was ich glaube. Jesus Christus ist nach dieser Aussage dann auch nicht der EINZIGE Retter und Erlöser.

    Ich lasse mich bei dieser Interpretation gerne eines besseren belehren.

  4. Ralf Peter Reimann. Sie schreiben: „So heißt es im Beschluss, ich kann, darf und soll im Gespräch sagen, wer Jesus Christus für mich ist.“ Danke für diese Antwort. Jedoch schließt dieses Zeugnis automatisch mit ein: Auch für meinen muslimischen Gesprächspartner ist Jesus Christus der einzige Retter, sonst geht er für die Ewigkeit verloren. Das drückt ja Johannes 3,16 eindeutig aus.

  5. Paulus schreibt an die Christen und macht Mut.
    wir sprechen hier über Menschen, die n o c h gar nicht mit dieser Liebe verbunden sind.
    Wer sie sie annimmt bleibt mit ihr verbunden, wer sie ablehnt, wird auch in Ewigkeit ohne sie leben müssen.

  6. … und wenn die Demut greift, dann gehen die Gedanken früh zu den Kreuzzügen, für die ich mich nie entschuldigte, und die im Gespäch heute aber nicht vergessen sind und verschwiegen werden können.
    Dabei wird mir offenbar, wie wenig Jesus in den Kreuzzügen dabei war …

  7. Der Missionsverzicht verdient Anerkennung! Als nächstes sollte Muhammad als der von Gott gesandte Paraklet (vgl. Joh.-Ev. und Sure 61,6)
    anerkannt werden. Das wäre nur konsequent!

  8. Ja Ralf da mag ich Dir Mut machen
    . Und wenn e r sagt das er der Weg die Wahrheit und das Leben ist, dann gibt es da kein Kompromiss mit den Muslimen die leugnen das Jesus Gottes Sohn ist

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