Einladend, gastfreundlich und lebensnah

29.5.2013

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29. Mai 2013 von Manfred Rekowski Vor einigen Tagen habe ich an der Ordinationstagung unserer Kirche teilgenommen. Zwei Mal im Jahr kommen die angehenden Pfarrerinnen und ...

29. Mai 2013 von Manfred Rekowski

Vor einigen Tagen habe ich an der Ordinationstagung unserer Kirche teilgenommen. Zwei Mal im Jahr kommen die angehenden Pfarrerinnen und Pfarrer, Vikarinnen und Vikare und  die Prädikantinnen und Prädikanten zusammen, um sich auf Ihre Ordination vorzubereiten. Die Männer und Frauen, die in einem feierlichen Gottesdienst in ihrer jeweiligen Gemeinde zum Dienst der öffentlichen Wortverkündigung beauftragt werden, bereiten sich auf dieses Ereignis während einer Tagung intensiv vor.

Ich war beeindruckt, wie motiviert und engagiert diese Gruppe war. Menschen, die gut ausgebildet sind und oft über reiche Lebenserfahrung verfügen, übernehmen die Aufgabe, Gottesdienste zu gestalten und zu leiten. Es war spürbar, Glaube und Leben gehören bei ihnen zusammen. Es ist eine reizvolle und schöne Aufgabe zugleich, verständlich vom Glauben zu reden, so dass die Gute Nachricht Menschen in ganz verschiedenen Lebenssituationen erreichen kann.

Auf der Ordinationstagung gab es für mich viele bereichernde Begegnungen. Ich freue mich, wenn ich als Präses auch mit meinen persönlichen Erfahrungen unmittelbar gefragt bin. Wir alle haben einen gemeinsamen Auftrag. Wenn solche Begegnungen auf Augenhöhe gut und unkompliziert gelingen, zeigt sich, dass wir in unserer Kirche in einer Dienstgemeinschaft stehen, die nicht durch Hierarchie geprägt ist.

Am Sonntag erlebte ich dann „live“ das Wirken einer schon vor vielen Jahren ordinierten Pfarrerin. In einem liebevoll vorbereiteten Taufgottesdienst bezog sie die Familien aktiv in die Gestaltung des Gottesdienstes ein: Ob bei den Gebeten, bei der Schriftlesung oder bei einem musikalischen Vortrag, es war nicht nur ein Gottesdienst für, sondern von und mit den Tauffamilien.

Beim Verlassen der Kirche dachte ich: Solche Gottesdienste zeigen, wie wichtig die öffentliche Verkündigung ist. Ich freue mich, wenn Menschen in unserer Landeskirche bereit sind, diese Aufgabe zu übernehmen. Sie zeigen: Unsere Kirche ist einladend, gastfreundlich und lebensnah.

Beiträge zu “Einladend, gastfreundlich und lebensnah

  1. Sehr geehrter Herr Rekowski,
    gerade weil die öffentliche Verkündigung so wichtig ist, halte ich es für eine sehr bedenkliche Entwicklung, dass immer mehr Gottesdienste von Prädikanten gehalten werden. In der Regel sind sie eine Zumutung, insbesondere die Predigten.
    Was mich dabei am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass Prädikanten oft deshalb eingesetzt werden, weil Pfarrern regelmäßige freie Sonntage wichtiger sind als die Verkündigung des Wortes Gottes.

  2. Bei Predigten gibt es in der Tat eine unterschiedliche Qualität. Allerdings kann ich aufgrund meiner Erfahrungen als Predigthörer hier keinesfalls eine „sortenreine Unterscheidung“ zwischen Pfarrpersonen auf der einen und Prädikantinnen und Prädikanten auf der anderen Seite vornehmen. Ich kenne außerordentlich begabte Prädikantinnen und Prädikanten mit solider theologischer und seelsorglicher Kompetenz, die in ansprechender Weise den Zuspruch und den Anspruch des Evangeliums zu Gehör bringen.

    Was wir gemeinsam lernen sollten, ist ein fairer und klarer Umgang mit unbefriedigenden Predigterfahrungen. Wie sieht eine hilfreiche und weiterführende Rückmeldung aus?

    Für mich als Gemeindepfarrer ist das Predigen eine der schönsten und wichtigsten pastoralen Aufgaben (mehr unter http://www.predigtpreis.de/nc/predigtpreisnewsletter/news/article/wir-wollen-vom-offenen-himmel-erzaehlen.html#continue?utm_source=nl&utm_medium=E-Mail&utm_term=13-mai&utm_campaign=13-mai&utm_content=link) gewesen. Und auch als Präses hat sich daran nicht viel geändert.

  3. Sehr geehrter Herr Rekowski,
    ich möchte an dieser Stelle gerne auf eine Regelung im Kirchenrecht aufmerksam machen, die von der Basis her gesehen, nur schwer verständlich ist.
    Warum müssen Diakone/innen, die eingesegnet, aber nicht ordiniert sind (1988 nicht üblich) und (wie die meisten) keine Anstellung mit Verkündigungsauftrag haben, eine 2-jährige Prädikantenzurüstung absolvieren (anstelle einer verkürzten Form), damit sie die Erlaubnis erhalten können, Abendmahl spenden zu dürfen?
    Sie sind geschult, von der Kirchenleitung geprüft und in das Amt eingesegnet worden.
    Trotzdem wird dieser Umstand ignoriert. Ich empfinde dies als Verschwendung von vorhandenen Ressourcen.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Gunhild Zimmermann

  4. Sehr geehrter Herr Rekowski,

    mich irritiert das ausgewählte Bild der Kirchenleitung in diesem Blog: Frau Bosse-Huber, Frau Rudolph und Sie im Talar.
    Was soll damit ausgesagt werden? Ich vermute nichts Besonderes, sondern eher, dass es niemandem aufgefallen ist, dass damit auch eine inhaltliche Aussage getroffen wird.
    Es gibt ein schönes Bild der Kirchenleitung auf der ekir-Seite.
    Vielleicht sollte man das auch in diesem Blog verwenden.

    Lieben Gruß.

    1. Lieber Herr Schiewe,

      das Foto der Titelgrafik des Blogs wurde im Einführungsgottesdienst aufgenommen. Es ist also keine inhaltliche Aussage, wer Talar trägt.

      Ralf Peter Reimann, Internetbeauftragter der EKiR

  5. Lieber Herr Reimann,

    mag sein, dass damit keine inhaltliche Aussage macht werden soll, indes, es ist eine: Wenn drei Mitglieder der Kirchenleitung auf einem Gruppenfoto einen Talar tragen, dann werden sie hervorgehoben, ihr Amt wird betont, die Egalität zwischen NichttheolgInnen und TheologInnen wird aufgehoben.

    Das Foto passt natürlich zur Berichterstattung über den Einführungsgottesdienstes, weil die drei Personen liturgisch am Gottesdienst beteiligt waren. Aber es passt eben nur zu diesem Anlass. Als offizielles Foto für einen Blog ist es ungeeignet, denn da fragt man sich doch, warum trägt ein Teil der TheologInnen den Talar?

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