Krieg in Syrien darf nach Gottes Willen nicht sein

12.10.2016

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12. Oktober 2016 von Manfred Rekowski Wir müssen nicht lange suchen, um Spuren von Krieg und Gewalt wahrzunehmen. Jede Nachrichtensendung bringt sie Tag für Tag in ...

12. Oktober 2016 von Manfred Rekowski

Wir müssen nicht lange suchen, um Spuren von Krieg und Gewalt wahrzunehmen. Jede Nachrichtensendung bringt sie Tag für Tag in unsere Wohnzimmer. Auf jedem Display die trostlosen Bilder aus Syrien: ein zerbombtes Land, aus dem Millionen Menschen geflohen sind, in dem Binnenflüchtlinge kaum überleben.

Der Krieg in Syrien ist eine humanitäre Katastrophe für die im Lande verbliebene Zivilbevölkerung. 4,8 Millionen der knapp 21 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner sind bereits geflüchtet. Angesichts dieser himmelschreienden Not, die sich seit Beginn des Bürgerkrieges im Jahre 2011 ausgebreitet hat, muss die Völkergemeinschaft durch die UN alles in Bewegung setzen, um schnellstmöglich eine Waffenruhe zu erreichen.

Vom 6. bis 16. November ruft die Ökumenische Friedensdekade 2016 auf, „Kriegsspuren“ wahrzunehmen. Der Krieg in Syrien zeigt, dass wir nicht lange suchen müssen, um sie zu finden. Als Kirchen tragen wir Verantwortung für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Dabei sind wir selbst verwickelt. Wir müssen nicht lange suchen, um krumme Pfade zu erkennen, auf denen Waffen aus Deutschland in Kriegsgebiete gelangen. Das trägt zur Eskalation bei. Unser Land, unsere Industrie ist indirekt daran beteiligt.

Wir müssen auch nicht lange suchen, um friedlose Wege aufzuspüren. 60 Millionen Menschen sind weltweit vertrieben und befinden sich auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Viele von ihnen haben oder werden erfahren, dass die europäischen Außengrenzen Bollwerke sind, an denen ihre Träume von einem Leben in Freiheit und Würde begraben werden.

Einer der großen Glaubenssätze, der Wege zur Vergebung, zur Umkehr und zum Frieden eröffnete, stammt aus der Ökumenischen Bewegung: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.“ Dieser Satz steht in der Gründungserklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen von 1948. Er verpflichtet uns als Kirchen zu einem Weg des Friedens und der Gerechtigkeit. Ich lade Sie aus Anlass der Ökumenischen Friedensdekade 2016 ein, diesen Weg mitzugehen.

mein Brief an die Gemeinden zur Ökumenischen Friedensdekade 2016 „Kriegsspuren“

Download Bittgottesdienst für den Frieden 2016 / Kriegsspuren

Link friedensdekade.de

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