Online-Spende für Flüchtlingsprojekte in Griechenland

4.3.2016

online@ekir.de

Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen (Griechenland) - Vielfach überlastet 4. März 2016 von Manfred Rekowski Die dramatische Situation in Griechenland und an der griechisch-mazedonischen Grenze erfüllt uns mit Schrecken, mit großer Sorge und mit Scham. ...

4. März 2016 von Manfred Rekowski

Die dramatische Situation in Griechenland und an der griechisch-mazedonischen Grenze erfüllt uns mit Schrecken, mit großer Sorge und mit Scham. Mitten in Europa spielt sich vor unser aller Augen eine humanitäre Katastrophe ab. Tausende Flüchtlinge befinden sich in einer nahezu aussichtslosen Situation, da mehr und mehr Länder auf dem Balkan ihre Grenzen für Flüchtlinge geschlossen haben. Seit Anfang des Jahres sind bereits 70.000 Flüchtlinge in Griechenland angekommen, 35 Mal mehr als im Vorjahr.

Deshalb habe ich die rheinischen Gemeinden gebeten, am kommenden Sonntag, 6. März 2016, in den Gottesdiensten die Klingelbeutelkollekte umzuwidmen und für humanitäre Hilfe und Flüchtlingshilfe in Griechenland zu sammeln.

Wer möchte, kann sich an dieser Kollekte auch über eine Online-Spende beteiligen, selbstverständlich wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt, eine Banküberweisung ist auch möglich auf unser Spendenkonto (IBAN DE 56 3506 0190 0000 0241 20 , BIC GENO DE D1 DKD).

Unsere christliche Verantwortung endet nicht an den Grenzen von Nationalstaaten. Nächstenliebe und Gottesliebe sind nicht begrenzbar. Deshalb setzen wir uns seit langem für eine humanitäre und gerechte Lösung zur Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen in Europa ein. Angesichts der Zuspitzung der humanitären Krise fordern wir erneut von den europäischen Staaten, legale Korridore nach und durch Europa zu eröffnen. Wir sehen aber auch, dass politische Lösungen nicht in Sicht sind, während sich die Lage in Griechenland zuspitzt.

Mit der Kollekte möchten wir folgende Projekte unserer kirchlichen Partner, die dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, fördern:

 

  • Das Ökumenische Flüchtlingsprogramm der Orthodoxen Kirche von Griechenland (KSPM-ERP) leistet wichtige Hilfe vor Ort, an den Brennpunkten, dort wo die Flüchtlinge ankommen und bietet vor allem individuelle Beratung für Flüchtlinge an, ob sie das nationale Asylverfahren in Griechenland durchlaufen oder Familienzusammenführung beantragen oder am Relocation-Programm innerhalb der EU (Umverteilung auf andere Länder) teilnehmen sollen.
  • Das Naomi Flüchtlingsprojekt der Evangelischen Kirche deutscher Sprache in Thessaloniki leistet konkrete humanitäre Hilfe vor Ort in Nordgriechenland, z. B. in Thessaloniki, Polikastro und in der Grenzstadt Idomeni. Die Hilfen umfassen die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Arznei und Hygieneartikeln sowie die Betreuung von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen und Flüchtlingsfamilien.
  • Die Hilfsorganisation des Erzbistums Athen „Apostoli“ organisiert vor allem humanitäre Hilfe und leistet wichtige soziale Arbeit auf den Inseln Samos und Kos. Auf Samos wird z.B. die komplette Ausstattung des neu eingerichteten „Hotspots“ für Flüchtlinge mit Decken, Kleidung und Nahrung durch Apostoli organisiert.

 

Ich grüße Sie sehr herzlich und danke Ihnen für Ihr Engagement für Flüchtlinge hier und in aller Welt.

Beiträge zu “Online-Spende für Flüchtlingsprojekte in Griechenland

  1. Warum wird die Griechisch Evangelische Kirche nicht einbezogen in die Kollekte für die Flüchtlinge? Es ist eine kleine, aktive Kirche, die unserer ganzen Untersützung bedarf.
    vgl. Facebook Gustav-Adolf-Werk e.V.
    Gestern um 13:44 ·

    Mitglieder der griechisch-evangelischen Gemeinde Mylotopos haben heute in Idomeni 4.000 warme Mahlzeiten mit Brot und Obst und 1000 Sandwiches verteilt. Außerdem gaben sie warme Kleidung wie Mützen, Handschuhe und Schals an Flüchtlinge aus und brachten 2.000 kg Holz nach Idomeni, damit sich die Menschen dort nachts an Feuern wärmen können. Heute halten sich 12.500 Flüchtlinge in Idomeni auf.
    Helfen Sie mit:
    KD-Bank
    IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11
    BIC: GENODED1DKD
    Stichwort: Griechenland

  2. Die Situation in Griechenland ist ein Skandal, den man mit Worten eigentlich nicht beschreiben kann. Zitat aus dem Text: „Mitten in Europa spielt sich vor unser aller Augen eine humanitäre Katastrophe ab.“ Nicht nur humanitär sondern auch vor allem gesundheitlich.

    Bei Erdbeben oder Flutkatastrophen werden Flugzeuge mit Hilfslieferungen in Marsch gesetzt. Sind die gestrandeten Flüchtlinge in Griechenland Menschen Zweiter Klasse?

  3. Nun habe ich ein paar Tage keine Meldungen über Kampfhandlungen in Syrien mehr im deutschen Fernsehen gesehen: Gott sei Dank !
    Heute nun hat die Türkei ein Überraschungsangebot gemacht, das die aufgewühlten europäischen Politiker-Seelen zur Ruhe bringen soll und der Türkei einige Vorteile. Und wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird die Türkei (für das doppelte Geld) die Flüchtlinge an ihrem Ausgang aufhalten oder zurücknehmen und dafür für jeden dieser Afghanen oder so, einen Syrer an ihrem Eingangstor direkt nach Deutschland durchschleusen. Grenzschließung sei Dank !?!
    Das droht ganz schnell zu organisiertem Geschacher zu werden und wird die kostenintensivste Drittstaatenregelung bislang. Und was wird die Türkei mit den ganzen Afghanen machen ? Und was denkt Russland darüber ?

    Immer deutlicher wird mir, dass wir nun von der akuten Flüchtlingsnothilfe für Syrien zum Thema internationales Asylrecht zurückkehren müssen.
    Und … werden wir es uns leicht machen, oder wollen wir nachhaltige Lösungen finden ? …vielleicht nicht ganz so aufgeregt wie bisher ?

    Wir müssen uns nun entscheiden, ob wir Asyl gewähren wollen, zuhause oder in Deutschland oder in Europa. Im Grundgesetz ist das versprochen und christlich wäre es auch.

    Jetzt werden wir einmal Luft holen und an Ostern vielleicht an Gott denken, und dann können wir uns entscheiden, wie wir die Weichen stellen wollen für die nächsten Jahrzehnte:
    Werden Verfolgte in allen deutschen / europäischen Botschaften in der Welt Asyl beantragen können?
    Werden wir die Fluchtursachen erkennen?
    Werden wir endlich soviel Entwicklungshilfe leisten, wie wir uns vor Jahrzehnten schon vorgenommen hatten, oder doch viel mehr, weil es nachhaltiger wäre?
    Werden wir weiterhin mit dem Verkauf von Waffen Geld verdienen wollen? Werden wir rechtzeitig erkennen, dass die Erdöl-verkaufenden Länder bald in Schwierigkeiten kommen und uns deshalb welche machen können?
    Wird jeder von uns einen Andersgläubigen seinen Freund nennen?
    Werden wir uns Mühe machen?

    Herr, mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens !

  4. Sehr geehrter Präses Renkowski,

    herzliche Grüße aus dem Diasporawerk der EKD (GAW). Mit Freude haben wir gehört, dass die Rheinische Landeskirche sich für diakonische Projekte für Flüchtlinge in Griechenland einsetzt. Gut wäre es dabei, darauf zu achten, die evangelischen Partnerkirchen des GAW im Blick zu haben. Diese taucht bei dem Spendenaufruf nicht auf.

    Über unsere GAW-Medien informieren wir regelmäßig über unsere Partner. Auf Facebook hatten wir vor Kurzem gepostet:

    „In der Karwoche haben unsere Gemeindemitglieder aus Mylotopos – auch dank der Hilfe des GAW – wieder Lebensmittel und Kleidung verteilt. Die Verteilung erfolgte spät in der Nacht Es hat geregnet und es war kalt. Die Flüchtlingen sind müde und enttäuscht, dass die Grenzen nicht geöffnet werden – vor allem nach den schrecklichen Ereignissen in Brüssel. Da viele NGOs nicht mehr in Idomeni sind, wird es für die Flüchtlinge schwieriger. Wir haben viele Kartoffeln verteilt. Das wurde dankbar aufgenommen. Die Flüchtlinge backen sie im offenen Feuer.
    Für uns ist diese Karwoche besonders intensiv durch die Begegnung mit den vielen Flüchtlingen und ihren Schicksalen.
    Wir danken Euch in Deutschland für Eure Gebete und die wichtige Unterstützung für unsere Arbeite!“ schreibt Moderator Meletis Melitiadis von der Griechischen Evangelischen Kirche.

    Gerne sind wir als GAW bereit, der Rheinischen Landeskirche beratend in solchen Fragen zur Seite zu stehen!

    Mit freundlichen Grüßen,

    Ihr
    Enno Haaks, Pfarrer
    Generalsekretär des GAW

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