„Wir werden in Zukunft anders Kirche sein müssen“

27.9.2013

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27. September 2013 von Manfred Rekowski „Wir werden in Zukunft anders Kirche sein müssen, “ so fasst Präses Manfred Rekowski seine Eindrücke von der Gesprächsreihe Kirchenleitung ...

27. September 2013 von Manfred Rekowski

„Wir werden in Zukunft anders Kirche sein müssen, “ so fasst Präses Manfred Rekowski seine Eindrücke von der Gesprächsreihe Kirchenleitung im Gespräch zusammen und gibt Ausblick, wie der Beratungsprozess weiter geht. Wichtig ist die inhaltlich Bestimmung, wie die rheinische Kirche unter veränderten Bedingungen Kirche Jesu Christi sein kann.

Beiträge zu “„Wir werden in Zukunft anders Kirche sein müssen“

  1. Lieber Bruder Rekowski,
    vielen Dank für dieses Aussagen: Wir verlassen uns auf Jesus Christus, der zu unserer Kirche steht“. Wenn dass anders wäre hätte ich der Kirche schon den Rücken gekehrt. Auch der Hinweis auf das Lernen von Ökumene und anderen Kirchen oder vom europäsichen Umland sind wichtige Hinweise, die weiter getragen werden sollten.
    Als „echte“ Basis habe ich an einer Veranstaltung teilgenommen und hätte mir die offene Frage gewünscht, WER als „einfaches Gemeindeglied“ anwesend ist! Da waren nicht viele, dies wurde nicht nur in den Wortbeiträgen deutlich!?!?!
    Vielleicht kann der notwendige Prozess ja auch unter dem Wort Jesus: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen“ stattfinden und wenn ALLE dazu beitragen wird die Last geringer, denn dass ist für mich ein deutliches Kenzeichen von Glauben, dass nicht im Hier und Jetzt und mit den Gütern im Hier der Weg Jesu gefunden wird.
    Eine Bemerkung zum Schluß: Ich vermag nicht zu sagen, ob der angestoßene Prozeß wirklich an der Basis der Gläubigen, der Kirchennahen und der Kirchenfernen angekommen ist. Hier sollte aber ein Einbindung erfolgen, verbunden mit der genannten Profilschärfung, nur so kann Kirche auch in dieser Situation neue Kraft finden.
    Den Prozess werde ich gerne weiter verfolgen und wünsche uns den Segen Jesu Christi für die Kirche, die Entscheidungsträger aber auch für jeden Einzelnen.
    Ihr
    Karl E. Kauert

  2. Geehrter Herr Präses Rekowski,
    immer wenn „da oben“ in der Kirche jemand neues hinkommt, gibt es ein großes „Pow-Wow“, welches die ganze Kirche erfasst bzw. erfassen soll. Das war z.B. auch einige Zeit nach Amtsantritt des von mir im Übrigen geschätzten Ausbildungsreferenten so. Am Ende verlaufen diese „konziliaren Prozesse“ im Sande. Die, die sie angestoßen bzw. unserer Kirche „in Auftrag gegeben“ haben, ziehen sich auf die Formel „gut, dass wir mal drüber gesprochen haben“ zurück. Bitte geben sie Acht, dass Ihnen nicht das selbe passiert.
    Und bitte moderieren Sie nicht nur. Bitte riskieren Sie Meinung: Wie, meinen Sie, dass die Kirche in 20 Jahren aussehen soll? Worauf, meinen Sie, kann die Kirche in den kommenden Jahren getrost verzichten?
    Herzlich
    Anonymus

  3. Lieber Herr Rekowski,

    mit acht Kurznachrichten live aus dem Schlussplenum grüßen Sie die 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Perspektivkonferenz „Glauben heute lebendig kommunizieren“ der EKiR: acht Tischgruppen formulierten zum Abschluss in jeweils 160 Zeichen in einer „sms an den Präses“, worauf es für die Zukunft der Glaubenskommunikation ankommt.

    „Wir sehnen uns nach einer Kirche, in der Glaube erfahren und eingeübt werden kann. Wir wünschen uns, dass die Kommunikation des Glaubens ganz oben auf der Agenda von Kirche steht.“

    „Das wollen wir sein: selber im Glauben verwurzelt sein und die Zeit haben, Menschen in ihrem Alltag mit ihren Sehnsüchten und Leiderfahrungen als Zeugen des Evangeliums zu begegnen und sie zu begleiten.“

    „Hi, Jesus liebt alle Menschen! Das wollen wir kommunizieren in einer Haltung von Wertschätzung, in Begegnungen auf Augenhöhe, durch Beteiligungsmöglichkeiten und indem Menschen ihre Begabungen vernetzen.“

    „Gesucht werden: feinfühlige Sinnsucher, die in Glaubenstraditionen verwurzelt sind; Ausprobierräume erfinden; mitreißende Geschichten erzählen; das Wissen, dass wir selber auf dem Weg sind; einen Regenschirm für die Seele mit dabei haben und etwas, das Anstoß gibt.“

    „Wir wollen das Leben der Menschen teilen und den Glauben mitten im Alltag. Dazu brauchen wir: Zeit, Ermutigung, Wertschätzung und Förderung.“

    „Weniger innerkirchlicher Aktionismus – mehr Zeit für die Leute „draußen“. Zuhören, sich einlassen, authentisch von dem erzählen, was man selber glaubt und erlebt hat. Dafür wollen wir die Menschen stark machen.“

    „Chef, wir brauchen Knete für’s Faith.-Marketing! Die Leute dafür haben wir schon!! (gmd)“

    „Glauben heute lebendig kommunizieren braucht Ruhe, um Mut und Kraft für neue Wege zu finden. Nicht jede Gemeinde muss alles machen. Wir brauchen ein niederschwelliges Ehrenamt und neue Formen der Beteiligung.“

    Ihr
    Christoph Nötzel

  4. Liebe Teilnehmende an der gmd-Perspektiv-Konferenz, lieber Christoph Nötzel!

    Danke für Ihre Rückmeldungen. Um eine Aussage auf SMS-Länge zu bringen, muss man sie sehr verdichten, so lese ich auch Ihre 160 Zeichen langen Texte.

    Wir brauchen viele Menschen, die mitdenken, wie sich unsere rheinische
    Kirche verändern kann. Glauben heute lebendig kommunizieren – dies muss auf vielen Wegen geschehen und ist unsere Aufgabe auf Ebene der Gemeinden, der Kirchenkreise und der Landeskirche.

    Welchen Weg unser Beratungsprozess nimmt, habe ich im Blogpost beschrieben. Bitte begleiten Sie unseren Veränderungsprozess in dem Bereich unserer Kirche, in dem Sie im ehrenamtlich oder hauptamtlich tätig sind.

    Ihr Manfred Rekowski

  5. Lieber Herr Rekowski,
    ich selbst war bei einer der genannten Veranstaltungen vor Ort – und war mit knapp unter 30 gefühlt der einzige Repräsentant dieser Altersgruppe im Saal. Ich möchte ihrem Impuls, die „junge Generation“ an diesem Prozess angemessen zu beteiligen, sehr unterstützen und hoffe und bete, dass Sie gemeinsam dafür jugendgemäße Formen finden. Vielleicht, indem die verschiedenen Jugendreferate gebeten werden, mit Jugendlichen aus allen Gemeinden nach Vorbild von Luthers 95 Thesen ihr Bild von Kirche thesenartig darzustellen?

    Ansonsten bin ich gespannt darauf, nach welchen inhaltlichen (!) Kriterien die zukünftige Gestalt von Kirche entwickelt werden soll. Ich hoffe, dass hier tatsächlich durch Elementarisierung und theologische Diskussionen echte Orientierung entstehen wird, die nicht beschreibt, was ist, sondern ausmalt, was sein kann und soll. Ich gebe zu, hier bin ich skeptisch und befürchte einen „Lobby-Kampf“ – denn auch in unserer Kirche gibt es noch immer viel Geld zu verteilen. Ich wünsche Ihnen für diesen schwierigen Prozess viel Weisheit, Segen und gewinnende Überzeugungskraft!

    Herzliche Grüße
    Markus Steuer

  6. Ich finde es schade, wenn auch hier jemand anonym schreibt. Es gibt doch nichts zu verbergen. Die anonymen Kommentare im Internet sind oft furchtbar, mit ihrem namen würden sich viele das nicht leisten.

  7. Sehr geehrter Herr Präses,
    ich lese heute die Überschrift in der RP und muß sagen, dass ich schon mehr als erschrocken bin, wie so oft in letzter Zeit, wenn ich den Eindruck habe, dass in unserer Kirche nur noch das (fehlende) Geld regiert.
    Ich habe mitbekommen, wie in der katholischen Kirche – seit der Sparfuchs regiert – die Stimmung an der Basis immer schlechter wurde und denke, dass bei uns das gleiche geschieht. Stimmung und Motivation in der Mitarbeiterschaft ist im Keller, weil immer mehr Arbeitsleistung von immer weniger Menschen geleistet werden soll. Viele tun – nach eigenem Bekunden – nur noch ihre Arbeit, was so ziemlich die schlimmste Haltung ist, die ich kenne. Von Mitarbeitern unserer Stadt kenne ich solche Äußerungen schon lange. In der Lehrerschaft unserer Schulen vor Ort ist es ähnlich. Religionslehrer bereiten mit Schüler(inne)n keine Gottesdienste mehr vor, weil es ihnen an Zeit und Motivation fehlt. Sie sagen: „Ich engagiere mich doch nicht mehr, es geht doch nur auf meine Knochen.“
    Und jetzt auch noch diese Debatte … Seit drei / vier Jahren verdichtet sich mein Eindruck, dass wir aufpassen müssen, dass wir nicht den Ast absägen auf dem wir sitzen.
    Viele Grüße
    Ihr Hans Hermann Moll

  8. Zum Kommentar von Herrn Moll vom Dez. 2013: Wohl gesprochen. Heute, mehr als ein Jahr danach, kann man angesichts der aktuellen Entwicklungen nur feststellen, dass die Landeskirche den Einschnitt im Ast, auf dem wir sitzen, deutlich vertieft hat. Die Kirchengemeinden werden von der Landeskirche mit Bürokratiemonstern überzogen, die ihnen ihre Arbeit, die doch seit jeher die Grundlage unserer Kirche ist, schwer macht. Die Zentralisierungslust der Landeskirche will sog. Gemeinsame Verwaltungsämter einrichten, die den Menschen vor Ort keinesfalls dienlich sind und wertvolle Mittel und Kraft aus den Gemeinden absaugen. Warum lässt das Strukturgesetz der EKiR keine Ausnahmen für funktionierende Kirchengemeinden zu, denen es nur schadet? Cui bono?
    Ceterum censeo: Die Kontaktdaten der Mitglieder der Landessynode sollten, wie in anderen Landeskirchen auch, auf der Seite der Landeskirche abrufbar sein. Nur so kann die Transparenz, die wir doch alle wollen, erreicht werden. Es muss möglich sein, sich unmittelbar an die Synodalen zu wenden. Zurzeit wird dieses Recht nicht gewährleistet.

  9. Kritisch zu schädlichen Veränderungen in EKD und EKiR

    KirchenBunt ist jetzt als Verein stärker!

    Vielleicht werden nunmehr die umfassenden Bedenken der Kirchengemeinden, die die Basis der Evangelischen Kirche bilden, ernst genommen. Die Vielfalt in der Rheinischen Landeskirche darf durch die derzeit rein ökonomisch ausgerichtete Zukunftsplanung der Landeskirche keinen Schaden nehmen!

    KirchenBunt im Rheinland e.V. ist auf dem Weg:
    http://kirchenbunt.de/kirchenbunt-im-rheinland-e-v-ist-auf-dem-weg/

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