Alle Flüchtlinge haben Recht auf Schutz, unabhängig von ihrer Religion

30.1.2017

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United Church of Christ 30. Januar 2017 von Manfred Rekowski Zu Recht sind viele Menschen in Amerika und auch bei uns in Deutschland  empört über den Erlass des amerikanischen Präsidenten ...

30. Januar 2017 von Manfred Rekowski

Zu Recht sind viele Menschen in Amerika und auch bei uns in Deutschland  empört über den Erlass des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der Menschen aus sieben überwiegend islamischen Ländern die Einreise in die USA verweigert und das amerikanische Aufnahme-Programm für syrische Flüchtlinge aussetzt. Die Sicherheit eines Landes herzustellen ist Aufgabe der Regierung, dabei ist sie jedoch an ethische Grundsätze gebunden und darf sich nicht vom Populismus leiten lassen. Menschen aufgrund ihrer Herkunft und Religion zu diskriminieren verbietet die amerikanische Verfassung und auch unser Grundgesetz. Ein weiterer Grundsatz ist, dass alle Flüchtlinge Recht auf Schutz haben, unabhängig von ihrer Religion und Herkunft.

Daran erinnern auch mehr als 2000 leitende Geistliche aus verschiedenen christlichen Konfessionen und aus jüdischen und islamischen Gemeinschaften und Organisationen den amerikanischen Präsidenten Trump und die Mitglieder des amerikanischen Kongresses in einem Brief. Erstunterzeichner ist auch Rev. Dr. John C. Dorhauer, General Minister und Präsident unserer amerikanischen Partnerkirche United Church of Christ. In ihrem Schreiben weisen die Religionsführer den amerikanischen Präsidenten darauf hin, dass sie durch die jeweiligen Heiligen Schriften und Glaubenstraditionen dazu aufgerufen sind, die Nächsten zu lieben, die Schwachen zu unterstützen und Fremde willkommen zu heißen. Dies gelte gerade in der Zeit, in der weltweit mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht seien, mehr als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte.

Daher wenden sie sich gegen jede Politik, die islamischen Flüchtlinge aufgrund ihrer Religion die Aufnahme in den USA verweigern soll, und fordern, dass Flüchtlinge unabhängig von ihrer Religion und Herkunft aufgenommen werden sollen. Auch verurteilen sie hetzerische Sprache gegenüber Flüchtlingen und Muslimen.

Unsere amerikanische Partnerkirche engagiert sich gemeinsam mit anderen christlichen, jüdischen und muslimischen Partnern für den Schutz aller Flüchtlinge, wie es der Brief an Präsident Trump deutlich macht. Ich bin dankbar für dieses klare Zeugnis. Inhaltlich schließe ich mich diesem Brief gerne an, denn auch für uns in Deutschland gilt, der Schutz von Flüchtlingen ist nicht von deren Religion abhängig.

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