Ergänzende pastorale Dienste sind wichtig und wertvoll

16.5.2015

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Brief des Präses 16. Mai 2015 von Christoph Pistorius Am vergangenen Montag habe ich mich als Leiter der Personalabteilung unserer Kirche gemeinsam mit Kirchenrat Dr. Volker Lehnert mit dem ...

16. Mai 2015 von Christoph Pistorius

Am vergangenen Montag habe ich mich als Leiter der Personalabteilung unserer Kirche gemeinsam mit Kirchenrat Dr. Volker Lehnert mit dem Vorstand des Rheinischen Konvents der Pastorinnen und Pastoren getroffen. Im Rahmen dieser regelmäßigen Besprechungen bearbeiten wir miteinander Fragen des Dienstes von Pastorinnen und Pastoren, die in ergänzenden pastoralen Diensten für unsere Kirche so wichtig und wertvoll sind.

Während wir bei unseren Gesprächen sonst sehr auf Gegenwart und Zukunft blicken, bildete diesmal ein Blick in die Vergangenheit ein wichtiges Thema unseres Treffens: Präses Manfred Rekowski hatte in einem Brief an die Pastorinnen und Pastoren im Ehrenamt im Namen der Kirchenleitung um Entschuldigung gebeten – um Entschuldigung für „die missliche Geschichte der Personalpolitik für den Pfarrdienst“, der für viele Menschen aus dem genannten Personenkreis mit schmerzlichen Erfahrungen verbunden war.

Für mich war es gut zu erleben, dass wir auch dieses schwierige Kapitel offen und konstruktiv mit dem Rheinischen Konvent besprechen können. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit; Dankbarkeit, die ich auch für den Dienst der Pastorinnen und Pastoren im Ehrenamt empfinde. Viele Projekte oder Vertretungssituationen wären ohne den ergänzenden pastoralen Dienst nicht gestaltbar.

Was der Präses an die Pastorinnen und Pastoren geschrieben hat, können Sie hier nachlesen:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Brüder und Schwestern,

mit diesem Schreiben überreichen wir Ihnen die soeben erschienene Handreichung „Ergänzende pastorale Dienste“. Diese Handreichung geht zurück auf einen langen gemeinsamen Beratungsprozess mit dem Vorstand des Rheinischen Konvents.

Sowohl im Vorwort als auch in Teil C nehmen wir Bezug auf die missliche Geschichte der Personalpolitik für den Pfarrdienst. Uns ist bewusst, dass die Entscheidungen der Vergangenheit für viele von Ihnen mit schmerzhaften Erfahrungen verbunden waren. Dies lag einerseits an der Tatsache, dass es zu wenige Planstellen für zu viele Personen gab, zum anderen aber auch an einem teilweise wenig empathischen administrativen Umgang mit Ihnen.

Um den Pastorentitel mussten Sie kämpfen und den Erhalt der Ordinationsrechte mit einem hohen ehrenamtlichen Engagement erwirken. Hinzu kamen wirtschaftliche Härten in Bereichen wie Nachversicherung, Krankenversicherung oder Arbeitslosengeld.

In der Handreichung haben wir unser Bedauern über diese Entwicklungen ausgedrückt. In diesem Brief aber bitten wir Sie ausdrücklich um Entschuldigung.

Leider können wir nicht rückgängig machen, was geschehen ist, gleichwohl aber haben wir an vielen einzelnen Punkten Änderungen und Verbesserungen vorgenommen, wie Sie den Richtlinien und Empfehlungen entnehmen können.

Dass Sie Ihrer Evangelischen Kirche im Rheinland nach wie vor die Treue halten und sich an der Verkündigung des Evangeliums beteiligen, wissen wir sehr zu schätzen. Dies ist nicht selbstverständlich und zeigt Ihre starke Identifikation mit unserem gemeinsamen Auftrag.

Dafür dankt Ihnen die Kirchenleitung sehr.

Wir hoffen, dass wir nun einen guten neuen Weg in die Zukunft miteinander gehen können und wünschen Ihnen für Ihren weiteren – größtenteils ja ehrenamtlichen – Dienst Gottes reichen Segen!

Ich grüße Sie herzlich im Auftrag der Kirchenleitung

Manfred Rekowski

 

Und hier der Link zur genannten Handreichnung.

Beiträge zu “Ergänzende pastorale Dienste sind wichtig und wertvoll

  1. Die Entschuldigung Rekowskis hat sicher vielen gut getan und verdient auch Respekt. Sie kommt zu einer Zeit, in der klar ist, dass die EKiR Probleme haben wird, das anvisierte Ziel von 1.000 PfarrerInnen im Jahr 2030 zu erreichen. Der Mangel an PfarrerInnen wird schon vorher deutlich spürbar werden.

    Insofern verstehe ich es nicht, dass die angesprochenen PastorInnen weiterhin nur in Pfarrstellen gewählt werden können, wenn sie dieses unsägliche zentrale Bewerbungsverfahren bestanden haben. Manche Vakanz und manchen Burnout würde man damit sicher verhindern können, wenn man hier mutiger und gleichberechtigter handelte. Warum hält man also daran fest?

    Solange diese Hürde nicht abgebaut ist, bleibe ich skeptisch.

    1. Lieber Herr Reinhold,
      das von Ihnen angesprochene Verfahren ist Umsetzung eines Beschlusses der Landessynode. Der Synode 2016 soll eine Auswertung vorgelegt werden, auf deren Basis dann beraten und beschlossen werden kann.

      Herzliche Grüße

      Ihr

      Christoph Pistorius

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