Flagge zeigen gegen Fremdenfeindlichkeit

28.5.2016

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28. Mai 2016 von Manfred Rekowski Am Ende ein zu lässig geschossener Elfmeter und einen Elfer am Pfosten vorbei gesemmelt, und dann war der Traum vom ...

28. Mai 2016 von Manfred Rekowski

Am Ende ein zu lässig geschossener Elfmeter und einen Elfer am Pfosten vorbei gesemmelt, und dann war der Traum vom Pokalgewinn zerplatzt wie eine Seifenblase. Also reckten doch wieder die Bayern den Pott in den Berliner Nachthimmel. In Momenten wie diesen ist es nicht einfach als BVB-Fan und -Mitglied Flagge zu zeigen – von den einen belächelt, von den anderen mit Häme überzogen … Flagge zu zeigen beim Fußball hat zwar ab und an Nebenwirkungen, aber es geht ja nur um eine schöne Nebensache.

Wenn es um Gott und die Welt geht, ist das anders. Sagen, was ich glaube, was mich tröstet, was mir Hoffnung über den Tod hinaus gibt. Erkennbar werden lassen, wohin mich mein Glaube im Tun und Lassen bringt. Es ist herausfordernd, Flagge zu zeigen, Gesicht zu zeigen. In Zeiten wie diesen braucht unsere Welt Christinnen und Christen, die für Gottes Wort und Weisung eintreten. Wir brauchen Menschen, die aus ihrem Glauben heraus der zerstörerischen Logik von Krieg und Gewalt entgegen treten, denn Gott will Frieden. Wir brauchen Menschen, die aus ihrem Glauben heraus der sozialen Ungerechtigkeit vor unserer eigenen Haustür und in der weiten Welt entgegen treten, denn Gott will Gerechtigkeit. Eindrucksvoll kam das im Gottesdienst am Fronleichnamsfest in Köln zum Ausdruck, wo ein Flüchtlingsboot „als ein Ort der Gegenwart Gottes“ den Altar getragen hat.

Ja, die Welt, wie sie ist, fordert uns Christenmenschen heraus Flagge zu zeigen, damit sie um Gottes Willen nicht so bleibt, wie sie ist. In diesen Wochen und Monaten schüren manche Menschen Angst vor den Fremden, die bei uns Zuflucht und Zukunft suchen. Sie propagieren Ausgrenzung, predigen Hass und wollen daraus politisches Kapital schlagen. Für mich als Christ und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist klar: Hier muss ich Flagge zeigen, dass Gottes Wort Nächstenliebe lehrt, nicht Hass. Jesus Christus hat das vorgelebt.

Hier sind wir als Christinnen und Christen gefragt. Deswegen hat unsere Kirche unter der Überschrift „Wir sind MitMenschen“ eine Mitmachaktion gestartet, bei der jede und jeder, die und der sich aus dem Glauben heraus gegen Fremdenfeindlichkeit stark macht, buchstäblich das eigene Gesicht zeigen kann. Als Fan der Sache Gottes will ich erkennbar sein, auch wenn das nicht immer populär ist. Sie auch? Das geht mit ein paar Mausklicks ganz einfach: www.wirsindmitmenschen.de

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