Kirchenasyl: Biblisch geboten und rechtlich begründet

11.2.2015

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Video Christoph Pistorius 11. Februar 2015 von Christoph Pistorius Kirchenasyl: Schutz aus christlicher Überzeugung Die Gewährung eines Kirchenasyls ist ultima ratio und geschieht in den Gemeinden nach reiflicher Überlegung, wenn ...

11. Februar 2015 von Christoph Pistorius

Kirchenasyl: Schutz aus christlicher Überzeugung

Die Gewährung eines Kirchenasyls ist ultima ratio und geschieht in den Gemeinden nach reiflicher Überlegung, wenn Gefahr für Leib und Leben oder andere schwere Menschenrechtsverletzungen drohen, wie z. B. die Trennung von Familien oder Abschiebung von Schwangeren oder bei gesundheitlich schwer beeinträchtigten Personen. So sagte ich es auf der Pressekonferenz zum Thema Kirchenasyl in der Kölner Thomaskirche. Das Schicksal von Mercy Amiosonor hat mich sehr bewegt. Ich bin froh, dass sie nun in Deutschland bleiben kann. Dies war nur möglich, weil sich die Gemeinde engagiert hat und ihr Kirchenasyl gewährte.

Beiträge zu “Kirchenasyl: Biblisch geboten und rechtlich begründet

  1. Ich weiß nicht, ob Sie der richtige Ansprechpartner sind.
    Es ist mir ein Bedürfnis, den Grund für meinen Kirchenaustritt zu erklären.
    Es ist das unsägliche „Kirchenasyl“,das im Mittelalter berechtigt war, in unserem säkulären Rechtsstaat jedoch ein klarer Rechtsbruch ist.
    Ich bin 64 Jahre alt, Ärztin,überzeugte Europäerin und Christin.Menschenliebe, Mitgefühl,Unterstützung wirklich bedürfiger Menschen sind für mich selbstverständlich.
    Darum erzürnt mich um so mehr die skrupellose Ausnutzung dieser Werte durch „Flüchtlinge“,die gezielt und sehr informiert die „Barmherzigkeits-Kultur“ der Kirche ausnutzen.Ehe jemand nach korrektem Asylverfahren wirklich ausgewiesen wird, muß viel passieren- und es geht bestimmt nicht um „Rechtsirrtümer“.Ist in Ihren Kreisen schon einmal der Gedanke aufgekommen, daß die
    Naivität aller Gutmenschen gnadenlos ausgenutzt wird von Angehörigen anderer Kulturkreise,die übrigens Christen verfolgen ?
    Die „tragische“Geschichte der Nigerianerin, die riesige Summen an Schlepperbanden bezahlte und angeblich nichts wußte von Prostitionsabsichten, jetzt Kirchenasyl genießt-
    nein.
    Das ist nicht mehr meine Kirche.
    Ich werde weiterhin das Christentum als Grundüberzeugung leben,jedoch die Ignoranz und Naivität der Amtskirche nicht mehr unterstützen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Hannelore Timm
    Eichenstr.10
    53913 Swisttal

  2. Liebe Hannelore Timm,

    doch, genau darum geht es beim Kirchenasyl: um Rechtsirrtümer – Menschen-Rechtsirrtümer. In den meisten Fällen stellt sich nach einem Kirchenasyl bei einem regulären Asylverfahren heraus, dass an der ein oder anderer Stelle nicht richtig hingeguckt oder vorschnell geurteilt wurde.

    Wir haben sicher ein Problem mit Flüchtlingen, die das Asylverfahren ausnutzen und damit Recht beugen. Aber wir haben auch ein Problem mit Asylverfahren, die nicht immer korrekt ablaufen und damit Menschenrecht beugen.

    Und: Die „rechtmäßigen“ Flüchtlinge gegen die „unrechtmäßigen“ auszuspielen, geht gar nicht. Nur weil die einen etwas „falsch“ machen, dürfen wir noch lange nicht anderen etwas vorenthalten, das ihnen rechtmäßig zusteht.

    Für Sie ist das Kirchenasyl ein Grund zum Kirchenaustritt gewesen – schade. Wäre ich nicht schon Mitglied dieser Kirche, wären Gemeinden, die Kirchenasyl aus Überzeugung und auf biblischer Grundlage gewähren ein Grund, in die Kirche einzutreten!

  3. Ich möchte mit einem Bibelwort aus 5. Mose 27 Vers 19 antworten:
    „Fluch über jeden, der einem Fremden, einer Witwe oder Waise ihr Recht vorenthält! Und das ganze Volk sagt: Amen!“
    Die Verpflichtung zur Hilfe für die Schwachen in den Völkern zieht sich wie ein roter Faden durch das Alte und durch das Neue Testament.
    Nein, die Kirchen stellen sich mit dem Asyl in der Kirche nicht über die Gesetze. Kirchenräume sind auch kein exterritoriales Gebiet. Wenn aber ein Flüchtling oder gar eine ganze Flüchtlingsfamilie mit kleinen Kindern um Hilfe bittet, sollten wir diese Hilfe nicht verweigern.
    Nein, ich sage nicht „Amen“ wenn ich offensichtliches Unrecht sehe. Ich streite mich mit den Behörden wenn ich sehe, dass Menschen nach der Dublin III-Verordnung in ein sogenanntes Drittland abgeschoben werden sollen, obwohl in diesem Land kein rechtmäßiges Asylverfahren möglich ist und die Flüchtlinge auf der Straße leben müssen oder sofort wieder in das Land zurück geschoben werden, aus dem sie geflüchtet sind.
    Was sind „richtige“ und was sind „falsche“ Flüchtlinge? Haben Menschen, die in den Balkanstaaten von den Regierungen schikaniert werden (die Behörden verweigern den Neugeborenen zum Beispiel die Geburtsurkunden und damit das Recht auf den Besuch eines Kindergartens oder der Schule) kein Recht auf Hilfe?
    Ich gebe Ihnen uneingeschränkt Recht: Die Schlepperbanden sind ein Problem. Das sind Verbrecher, die die Not der Menschen skrupellos ausnutzen. Wie verzweifelt müssen aber Menschen sein, die viel Geld bezahlen und große Strapazen auf sich nehmen, um im „Paradies“ Europa einen Job zu ergattern um mit dem Geld die Angehörigen zu Hause zu unterstützen. Dass die Versprechungen Hirngespinste sind, erfahren sie erst, wenn sie hier sind. Und dann ist es zu spät.
    Für die Grenztruppen, die Europas Grenzen „schützen“ wäre es eine lohnendere Aufgabe, diese Verbrecher zu stoppen. Das geht. Wenn man es denn will.
    Es ist auch richtig: Deutschland kann nicht den Menschen in der ganzen Welt helfen, wie Pegida oder AfD es immer wieder heraus posaunen.
    Wäre für Sie, liebe Frau Dr. Timm, die Hilfe für die kranken Menschen in einem Flüchtlingsheim, denen sonst keiner hilft, nicht ein Grund, wieder in die Kirche einzutreten?
    Noch ein Letztes: Ich werde in solchen Diskussionen oft als „Gutmensch“ bezeichnet. Ich nehme diese Bezeichnung für mich in Anspruch der höher ist als das Bundesverdienstkreuz oder andere Auszeichnungen in der Welt.
    Liebe Grüße Ihr Gerhard Niemeyer

  4. Hallo Frau Timm,
    ich teile Ihre Meinung voll und ganz.
    „Gutmenschen“ wie die Initiatoren von Kirchenasylen tragen die Folgen ihres Rechtsbruchs nicht selbst, sondern bürden sie der Allgemeinheit auf, dem Steuerzahler, wenn die Wirtschaftsflüchtlinge nicht mehr in ihr Drittland, in das sie illegal eingereist sind, zurückgeschickt werden können.
    Ich wäre dafür, den Kirchengemeinden eine Rechnung zu schicken für die Kosten, die entstehen, wenn man nach dem gewährten gutmenschlichen Kirchenasyl diese Wirtschaftsflüchtlingen in unserem Sozialsystem halten muss, und dieser Rechtsbruch Legionen von neuen Wirtschaftsflüchtlingen dazu animiert, auch die Reise in den Sozialstaat Deutschland beim Schlepper ihres Vertrauens zu buchen.
    Natürlich fühlt man sich moralisch stark, wenn man Gutes zu tun meint, aber für die Folgen seines Handelns nicht selber zahlen muss.

    1. Lieber Herr Lutz,
      es wird Sie nicht überraschen, dass ich Ihre Auffassung nicht teile. Die Durchführung eines Kirchenasyls ist für Kirchengemeinden mit hohem Aufwand und in der Regel auch mit Kosten verbunden. Dies schultern Menschen, die in einer Situation, in der eine Gefährdung eines Menschen durch eine Rückführung wahrscheinlich erscheint, durch ihr Wirken ein Zeitfenster eröffnen wollen, das den staatlichen Stellen noch einmal eine Zeit der Überprüfung ermöglicht. Den Behörden werden die Kirchenasyle sofort gemeldet. Aus der konkreten Begegnung in Kirchenasylen heraus sind mir Ihre Einschätzungen über die Hintergründe sowie die von Ihnen gewählte Sprache und Sprachform völlig fremd.

      Herzliche Grüße

      Christoph Pistorius

  5. Hallo Herr Lutz, Herr Pistorius hat es zurückhaltend formuliert. Ich nehme mir die Freiheit, etwas klarer zu antworten.

    Erst informieren – dann kritisieren.

    Ich habe das Gefühl, sie wissen gar nicht, was „Asyl in der Kirche“ ist und was es bewirken kann. Und vermutlich wollen Sie das ja auch so genau nicht wissen.

    Hauptsache, auf die Menschen einknüppeln, die aus purer Not ihr Land verlassen MÜSSEN.

    Das Gerede der der ach so christlichen Politiker der Union, bei denen das „C“ zu einem Schnörkel verkommen ist, findet doch immer wieder Zustimmung.

    Ich frage mich, was ein Innenminiser de Maiziere, der ja auch einen Sitz im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages hat, bei den Präsidiumssitzungen so erzählt. Wird es thematisiert, dass er eine christliche Initiative mit der islamischen Scharia verglichen hat?

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