28. Oktober 2014 von Manfred Rekowski
Darf Religion Gegenstand von Witz sein? Darf sie der Kabarettist durch den Kakao ziehen? Ist es dem Satiriker erlaubt, über sie zu spötteln und zu spotten?
Für mich ist das keine Frage: Dreimal ja.
Ich bin Demokrat, deswegen ist für mich klar: Kabarett und Co genießen den Schutz der freien Meinungsäußerung. Unser Grundgesetz schützt dieses fundamentale Recht genauso wie die großartige Freiheit, dass ich meine Religion ausüben kann.
Ich bin Christ und Pastor, deswegen weiß ich: Diese Freiheit, also Witz, Kabarett und Satire, tun oft weh – wen wundert’s? Mir ja auch.
Aber Grundgesetz und Gott sei Dank: Der Spott hindert mich eben nicht daran, meine Religion zu leben, in die Kirche zu gehen und laut und öffentlich zu sagen, woran ich glaube. Meine Religion, mein Glaube halten nicht zuletzt auch deswegen die Spötter aus.
Und übrigens: Schon in der Bibel wird Jesus als „Fresser und Weinsäufer“ verspottet. Der hat das ausgehalten. Dann muss ich mich sicher auch nicht aufregen.
Von: Manfred Rekowski