Menschen auch auf schweren Wegen begleiten

22.3.2015

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Einweihung Kinderhospiz Bergisches Land 22. März 2015 von Manfred Rekowski Das Kinderhospiz Bergisches Land haben Kardinal Rainer Maria Woelki und ich gestern in einem ökumenischen Gottesdienst eingeweiht. Diese ökumenisch getragene Einrichtung ...

22. März 2015 von Manfred Rekowski

Das Kinderhospiz Bergisches Land haben Kardinal Rainer Maria Woelki und ich gestern in einem ökumenischen Gottesdienst eingeweiht.

Diese ökumenisch getragene Einrichtung für Familien mit Kindern, die an lebensverkürzenden Krankheiten leiden, wird nun den betroffenen Familien unabhängig von Religions- oder Konfessionszugehörigkeit ganzheitliche Begleitung, Unterstützung, Hilfe und Entlastung bringen.

Ich bin sehr beeindruckt davon, dass viele Menschen und Institutionen mit Spenden in Höhe von rund sieben Millionen Euro den Bau des Kinderhospizes ermöglicht haben. Unbefriedigend ist jedoch, dass die auskömmliche Finanzierung des laufenden Betriebes von Kinderhospizen noch nicht geregelt ist. Hier ist die Politik gefordert, für nachhaltige Lösung zu sorgen.

Mich haben die Eindrücke und Wahrnehmungen im Kinderhospiz und die Gesprächen mit Mitarbeitenden sehr bewegen. Als Vater von zwei (inzwischen schon erwachsenen) Kindern ahne ich, was es bedeutet, wenn Kinder lebensbedrohlich erkranken. Der Gedanke, ein eigenes Kind beerdigen zu müssen, zerreißt das Herz. Wenn ich an die Mitarbeitenden denke, die sich intensiv um die erkrankten Kinder und Jugendlichen, aber ebenso um deren Geschwister und die ganze Familie kümmern, dann habe ich hohen Respekt vor diesem unglaublichen Engagement.

Menschen werden auf Wegen begleitet, die eigentlich nicht auszuhalten sind. Das, was mir dabei durch den Kopf und durchs Herz geht, lässt sich am besten in einem Gebet ausdrücken:

„Unser Gott,
wenn das Leben der Kinder zerbrechlich ist, dann trifft es die Eltern und die Familien im Innersten.
Baue die Eltern auf, die mit ihrer Kraft oftmals an ihre Grenzen kommen.
Gib ihrer Liebe und ihrer Ausdauer Kraft und bewahre sie vor Erschöpfung.
Leite uns, dass wir sie nicht allein lassen.
Öffne uns die Augen in unserem Zusammenleben im Alltag, in unseren politischen Entscheidungen, dass wir schwere Hürden für sie abbauen.
Unser Gott, wir danken dir für die Menschen, die ihren Beruf und ihr Können in der Pflege und in der Begleitung von Kindern und Familien in diesem Haus einsetzen. Sie sind eine ganz wichtige Stütze und Entlastung.
Baue sie immer wieder auf in ihrer Überzeugung, in der sie hier ihren Dienst tun.
Schenke ihnen Vertrauen auf deine Gegenwart.
Segne ihre Hände, ihre Worte, ihre fachliche und menschliche Hilfe und gib ihnen Kraft von deiner Kraft.
Unser Gott, viele Kinder werden in diesem Haus leben. Sie werden lachen und weinen, lebendig sein und schwach sein. Von so manchen werden wir wissen, dass sie uns nur eine sehr begrenzte Zeit in diesem Leben geschenkt sind.
Sei ganz besonders bei den Kindern, unser Gott.
Behüte ihre Seelen und baue sie auf.
Lass sie im Tiefsten spüren, dass du sie umfängst mit deiner Liebe und dass sie immer bei dir sein werden, auch wenn sie sterben.“

Dieses Gebet hat Superintendentin Ilka Federschmidt formuliert, meine Predigt finden Sie hier,  weitere Fotos hier. Mehr auch auf den Internetseiten des Kirchenkreises Wuppertal und beim Domradio.

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