#NoHateSpeech: Keine Hassreden im Internet

18.3.2016

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18. März 2016 von Manfred Rekowski Im Internet äußern sich Menschen oft freier. Manchen fällt es leichter, sich im Chat oder per Mail etwas von der Seele ...

18. März 2016 von Manfred Rekowski

Im Internet äußern sich Menschen oft freier.

Manchen fällt es leichter, sich im Chat oder per Mail etwas von der Seele zu schreiben oder an sich an einen Seelsorger zu wenden, als eine Beratungsstelle aufzusuchen und dort ein Problem zu besprechen.

Diese Niederschwelligkeit des Netzes ist eine Chance – die aber leider auch missbraucht werden kann. Online sind Menschen auch enthemmter und äußern sich abschätzig über andere. Schnell wird dabei die Grenze von Meinungsäußerung zur Hassrede überschritten.

#NoHateSpeech – keine Hassrede – das sage ich allen, die anderen Menschen im Internet die Würde absprechen und online zum Hass aufrufen.

#NoHateSpeech ist aber noch mehr für mich, es geht darum, dass wir auch im Netz fair und wahrhaftig miteinander umgehen.

Denn leider allzu oft werden auf Facebook und in anderen Netzwerken und Sozialen Medien Gerüchte ebenso schamlos wie ungeprüft geliked und geteilt werden: Flüchtlinge plündern Supermärkte. Flüchtlinge dürfen ihre Handys kostenlos aufladen. Flüchtlinge schleppen Krankheiten ein. Eine regionale Zeitung hat dieser Tage etliche solcher Gerüchte bei Polizei, Justiz und den angeblich geschädigten Supermarktbetreibern überprüft. Die Bilanz: An den allermeisten Gerüchten war nichts dran. Einige wenige stimmten nur sehr bedingt.

„Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“ So lautet – je nach Zählweise – das achte bzw. neunte Gebot. Es meint: Wir sollen den Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sagt Martin Luther in seinem Kleinen Katechismus. Dieses Gebot dient, wie die anderen neun auch, dem friedlichen Zusammenleben von uns Menschen. Sie dient dazu, die Menschlichkeit zu bewahren. Und das, so finde ich, ist alles andere als altmodisch. Es ist bitter nötig. Online und offline.

Wer seinen Mitmenschen face-to-face begegnet, zeigt keine hässlich Fratze, sondern sein Gesicht. Das muss auch fürs Internet und Soziale Netzwerke gelten.

Denn Facebook soll nicht zum Fratzebook werden, sondern ein Netzwerk sein, in dem Menschen einander ihr Gesicht zeigen können. Das gilt natürlich auch für Twitter, YouTube und und alle andere Social Media-Plattformen.

#NoHateSpeech heißt für mich: Gesicht zeigen und einander in Menschlichkeit begegnen.

 

In diesem Sinne unterstürze ich den Appell der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) gegen Diskriminierung und Hetze im Internet. und habe diesen Videoclip aufgenommen der auch bei nrwision.de abrufbar ist.

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