Schneisen der Hoffnung

28.7.2017

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Mithilfe eines Mikrokredits über 500 Francs werden Menschen im Ostkongo - wie hier in Muku - dabei unterstützt, sich ihr Leben neu aufzubauen, zum Beispiel Felder wieder zu bestellen. 28. Juli 2017 von Barbara Rudolph Wer sich mit dem Leid der Menschen im Kongo auseinandersetzt, das Leid der Menschen persönlich kennenlernt, kann schnell verzweifeln und ...

28. Juli 2017 von Barbara Rudolph

Wer sich mit dem Leid der Menschen im Kongo auseinandersetzt, das Leid der Menschen persönlich kennenlernt, kann schnell verzweifeln und sich wie erschlagen fühlen. Auf meiner Reise durch den Ostkongo ist mir so viel Not und Gewalt begegnet, das könnte mich zynisch machen oder dazu bringen abzuschalten und mich wegzuducken.

Aber ich hatte die Gelegenheit, bei unserer Partnerkirche, der Baptistischen Kirche im Zentrum Afrikas (CBCA), in die Schule zu gehen. Bei ihr habe ich einen anderen Weg kennengelernt, und davon möchte ich erzählen. Ich bin im Juli durch den Ostkongo gereist, zusammen mit unserer Kirchenrätin für die außereuropäische Ökumene, Anja Vollendorf. In der Schule der CBCA haben wir die Devise unserer Vereinten Evangelischen Mission (VEM) neu gelernt: Mission in Action.

Die CBCA ist eine Kirche, die kaum Geld hat. Um es an einem Beispiel zu sagen: Sie ist eine Kirche, in der es passieren kann, dass im Gottesdienst bei der Kollekte auch einmal ein Huhn gespendet wird, oder ein paar Bohnen, oder auch nur etwas Maniok. Diese Kirche handelt in ihrem Kontext und in der Hoffnung des Evangeliums.

Gerade weil die außerordentlich hohe Arbeitslosigkeit die jungen Männer in Rebellentruppen treibt, wo sie wenigstens einen kleinen Sold bekommen, setzt die Kirche alles daran, sie wieder in den Alltag zurückzuholen. Einem wird ein Fahrrad besorgt, einem anderen eine Stelle als Tischlerlehrling.

Den viel zu vielen Frauen, die vergewaltigt wurden und die sich unendlich schämen, gibt die Kirche einen Raum, damit sie überhaupt darüber reden lernen.

Der großen Zahl von Frauen, die geflohen sind und damit jeglichen sozialen Halt verloren haben, gibt die Kirche neue Verbindungen und lehrt sie neu den aufrechten Gang.

Die Kirche schlägt mit minimalen Mitteln Schneisen der Hoffnung. Ich bin ermutigt zurückgekehrt, aber auch verpflichtet. Mission in Action. Ich bete und setze mich ein dafür, dass die Menschen im Kongo dauerhaft in Frieden leben können.

Tief bewegt. Interview über die Ostkongo-Reise

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