Weihnachten wird es, wenn …

12.12.2020

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Krippenbild (Foto: Marcel Kuß) 12. Dezember 2020 von Manfred Rekowski Die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen ist besorgniserregend. Kein Wunder, dass es nun fast im Stundentakt neue Vorschläge, Ideen und Konzepte ...

12. Dezember 2020 von Manfred Rekowski
Die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen ist besorgniserregend. Kein Wunder, dass es nun fast im Stundentakt neue Vorschläge, Ideen und Konzepte für den Umgang mit dieser Situation gibt. Der eine oder andere hält es für angezeigt, die Kirchen darauf hinzuweisen, dass sie sich nicht zuletzt im Blick auf die Weihnachtsgottesdienste entschlossen auf die Corona-Situation einstellen müssten.

Offenkundig ist dabei in Vergessenheit geraten, dass die christlichen Kirchen angesichts einer unberechenbaren und unübersichtlichen Situation im Frühjahr wochenlang zur Vermeidung von Infektionen und damit der Gefährdung von Menschen darauf verzichtet haben, Präsenzgottesdienste durchzuführen. Seitdem Präsenzgottesdienste wieder möglich sind, bieten die Kirchen diese im Rahmen von mit den Behörden abgestimmten Hygienekonzepten an. Vom Desinfizieren der Hände vor dem Betreten der Kirche, dem Führen von Anwesenheitslisten, verbindlichen Tragen von Masken, Verzicht auf Gemeindegesang und ausreichendem Abstand zwischen den Besucherinnen und Besuchern wird penibel darauf geachtet, so wenig Risiko für Ansteckungen wie möglich zu schaffen. Wer einen solchen Gottesdienst erlebt und vergleicht diesen mit den Erfahrungen beim Einkaufen in einer Fußgängerzone, der muss sich in einem Gottesdienst fast wie ein Einsiedler vorkommen.

Diese Sorgfalt haben die Kirchengemeinden auch bei ihren bisherigen Planungen für die Weihnachtsgottesdienste an den Tag gelegt. Die Gemeinden haben mit viel Fantasie Gottesdienstformate entwickelt, die es ermöglichen, Weihnachten unter besonderen Umständen so risikoarm wie möglich zu feiern. Angesichts der aktuellen Entwicklung der Infektionszahlen werden die Kirchengemeinden ihre Planungen in den nächsten Tagen immer wieder überprüfen und gegebenenfalls verändern. Hierzu werden derzeit auf allen Ebenen intensive Gespräche geführt.

Alle Christinnen und Christen wissen: Weihnachten wird es, wenn wir uns sagen lassen „Fürchtet euch nicht! Euch ist heute der Heiland, der Retter, geboren.“ Diese Weihnachtsbotschaft kann man sich an vielen unterschiedlichen Orten zusagen lassen und Weihnachten ganz sicher auch in höchst unterschiedlicher Weise frohen Herzens feiern: unter freiem Himmel, in einem Kurzgottesdienst mit kleiner Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Kirchen, mit einem aus der eigenen Gemeinde gestreamten Gottesdienst oder dem Fernsehgottesdiensten im heimischen Wohnzimmer usw.

Foto: Krippenbild, Marcel Kuß

Beiträge zu “Weihnachten wird es, wenn …

  1. Ich denke auch dass die Kirche für alle, und besonders für mich wichtig ist.
    Aber im Hinblick auf die Zahlen und wenn man bedenkt dass die meisten der Kirchenbesucher ja doch zur Risikogruppe gehören, sollten sie Kirchen mit gutem Beispiel voran gehen und auch schließen.
    Dann muss es dieses Jahr halt mal ein Online oder Fernsehgottesdienst sein.
    Ich denke es wäre schrecklich wenn gerade bei einem Weihnachtsgottesdienst etwas passieren würde.

  2. Die Offenbarung eines volkskirchlichen Dilemas?
    „Frohe Botschaft verkünden“ denen, die eigentlich nur das konsequenzenlose X-Mas-Feeling abholen wollen
    oder Pandemieverbreitungsminimierung für die, die einsam zuhause sitzen, weil sie als Risikogruppe gefährdet wären
    und gleichzeitig allen Einsamen einen Ort der „Frohen Nachricht“ verwehren.

  3. Ich bin selbst Veranstalter und habe große Bauchschmerzen eine Infektionsplattform zu bieten. Die Erfahrungen die wir haben, beruhen auf wesentlich niedrigeren Zahlen als aktuell. Je mehr Menschen infiziert sind, je höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir solche Menschen in unseren Veranstaltungen haben. Gerade der Satz in ihrem Artikel macht es deutlich: Die Gemeinden haben mit viel Fantasie Gottesdienstformate entwickelt, die es ermöglichen, Weihnachten unter besonderen Umständen so risikoarm wie möglich zu feiern.
    Risikoarm!!! Heißt nicht Risikolos. Ich wüßte für mich nicht, was ich hinterher einem Betroffenen sagen sollte, der in meiner gut gemeinten Veranstaltung war.

  4. Wir sind in den Gemeinden sehr gespalten. Es gibt Argumente für wie auch gegen Präsenzgottesdienste zu Weihnachten. Wenn ich Gottesdienste anbiete – und wir haben uns da viele Gedanken gemacht und viel Kreativität eingesetzt – höre ich die Frage: „Wieso ist alles verboten, nur das nicht? Auch der Einzelhandel hatte gute Konzepte entwickelt, auch Kulturschaffende haben das – und manche stehen jetzt vor dem Aus.“ Wenn ich keine Gottesdienste anbiete verwehre ich Menschen etwas, was ihnen gut täte, wonach sie sich sehnen. Online ist nicht das Gleiche. Und es gibt noch genug Menschen, die nicht digital unterwegs sind. Ich weiß, als Gemeinde muss ich selbst entscheiden. ICH trage die Entscheidung und Verantwortung so oder so. Ich hänge in der Luft und fühle mich da auch ein Stück allein gelassen. Ja, ich weiß – wir sind anders aufgestellt in unserer Struktur und mir ist das auch sehr wichtig (habe oft genug das Gefühl, dass diese Struktur ausgehöhlt wird). Ich einfach ratlos. Und wie ich es höre, geht es vielen in anderen Gemeinden auch so. Was kann die Landeskirche da tun? Ich weiß es nicht……

  5. Danke Herr Rekowski, für die besonnenen und ermutigenden Gedanken. Ich bin froh und dankbar, dass viele Kirchengemeinden Formen gefunden haben, das Evangelium von Jesu Geburt unter Menschen zu bringen und dies auch in sehr gut und verantwortlich geplanten Präsenzgottesdiensten tun.
    Viele unserer oft alten Kirchen haben in den Jahrzehnten und Jahrhunderten ihres Daseins schon viele Krisenzeiten gesehen. Ich bin dankbar, dass man sie in diesen Zeiten aufsuchen, sich auch daran erinnern und in einer „Mehrgenerationen-Gemeinschaft der Heiligen“ beten und hoffen kann…

  6. Ich stimme Frank (5.) und Helmut (6.) voll zu. Das Heil hängt nicht davon ab, an Heiligabend oder an den Weihnachtstagen in die Kirche zu gehen.
    Hört auf Herrn Bedfort-Strohm: Die Gesundheit der Menschen ist wichtiger als der Gottesdiensbesuch in diesen Zeiten.
    Darum: Kirchen schließen, bis sich die Lage entspannt hat. Gott hat dafür Verständnis!

  7. Vielleicht könnte man einmal biblisch-theologisch fragen. Dazu 2 Aspekte:
    1. Wie ist Jesus selbst mit Bräuchen und dem Feiertagsgebot umgegangen? Texte Markus 2, Matthäus 12: Heilung, Heil, Sattwerden bei Hunger hat Vorrang. „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, nicht der Mensch um des Sabbats willen“.
    2. Das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lukas 15): Jeder Einzelne ist wichtig. Auf den Gefährdeten und Verlorenen ist Rücksicht zu nehmen.

    Schlussfolgerung: Körperliche Unversehrtheit steht über dem Bedürfnis nach Feiern eines Ritus.
    Gegenwärtige Maxime darum: Nicht ein einziger sollte sich bei einem Gottesdienst infizieren.
    Da es davor aber keine Sicherheit gibt (allein schon auf dem Weg zur Kirche und wieder nach Hause): Ab sofort Verzicht auf jeglichen Präsenzgottesdienst bis das Infektionsrisiko minimiert ist.
    Stattdessen digital, medial, mit Telefon, Briefen, Versand von Drucksachen etc. die Menschen ansprechen mit dem Evangelium: „Was Weihnachten geschehen ist, gilt immer und überall. Auch in den eigenen vier Wänden. Und nächstes Jahr feiern wir hoffentlich wieder in der Kirche.“
    Und zuletzt noch etwas: An den meisten Sonntagen im Jahr sind Plätze in der Kirche frei. Niemand in diesem Land müsste sich gottesdienstlich unterversorgt fühlen, selbst wenn er Weihnachten keinen Gottesdienst besuchen kann…

  8. Die frohe Botschaft,,,WEIHNACHTEN KANN NICHT AUSFALLEN. Wir feiern es nur anders,,,so, daß wir unsere Mitmenschen nicht in Gefahr bringen. Ohne Oma, Kinder und Enkel, ohne Veranstaltungen und auch ohne Gottesdienste. WIR BEFINDEN UNS IN EINER PANDEMIE

  9. Es gibt keine Orte, in denen man auf Menschen trifft, die hundertprozentig sicher sind. Wenn man sich nicht monatelang zu Hause einsperrt, kann immer was passieren. Unter diesen Umständen fühle ich mich im Gottesdienst mit den wenigen Menschen sicher. Und der Gottesdienst in der Kirche tut der Seele gut.

  10. Muss Weihnachten immer so gewöhnlich sein wie gewohnt? Dazu ein Zitat von Meister Eckhart: „Was oben war, das wurde innen“. Die Botschaft, das Wort: Fürchtet euch nicht, der Heiland ist euch geboren und Friede auf Erden, dieses Wort breiteten die Hirten aus und Maria behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Warum nicht einmal wie Maria eine stille Weih-Nacht feiern, ohne Kanzelrede und Pauken und Trompeten, damit das, was oben war, innen wird.

  11. Ihrem eigenen Anspruch nach haben Religionsgemeinschaften eine Vorbildfunktion. In einer pandemischen Notlage, ausgelöst durch ein hochgradig infektiöses Virus, dürfen Christen folglich nicht den Eindruck erwecken, privilegiert zu sein. Alle Bevölkerungsgruppen bringen in einem harten Lockdown große Opfer. Die Bereitschaft dazu und ein Höchstmaß an Solidarität können helfen, die Infektionszahlen zu senken.
    Hätte Jesus gewollt, dass sich zu seinem Geburtstag viele Menschen versammeln und das Risiko eingehen, sich und andere mit einem gefährlichen Virus anzustecken? Die Frage zu stellen, heißt bereits, die Antwort zu kennen.

    Das sind Zitate aus einem Artikel im Tagesspiegel, denen ich mich voll und ganz anschließe.

  12. Mich erschreckt, wie sehr Angst und Zahlen unser Leben beherrschen, erst schleichend, langsam, jetzt fast absolut und wirklich offen herrschend.
    Mich erschreckt auch, wie Gottesdienst in manchen Äußerungen eingeordnet wird: Als zu erfüllendes Ritual und Weihnachtsfeeling – mit einem leicht abfälligen Unterton. Ich habe seit Monaten keinen anderen Ort erlebt, an dem so aufmerksam und sorgfältig die Regelungen umgesetzt werden wie die Kirchen. Und ich habe in der Kirche Menschen erlebt, denen mit allen Einschränkungen der Gottesdienst so wichtig ist, dass sie ihn gern mitfeiern. Manche dieser Menschen – denke ich manches Mal – wären sonst wohl eingegangen wie eine Primel ohne Wasser.
    Wer Weihnachten einen Gottesdienst besuchen möchte, muss sich an Regeln, an Anmeldung, an begrenzte Zahlen halten. Das wissen inzwischen alle. Aber wenn Kirche diesen Besuch durch Dichtmachen der Kirchen unmöglich macht, entzieht sie dieses Lebenswasser. Das können liebgemachte Hausandachts-Anleitungen für manche eben nicht ersetzen. Wer digitale Gottesdienst-Angebote nutzen möchte, möge das tun – ich tu das in manchem Zusammenhang auch. Und ich freue mich auch über jeden, der oder die einen Fernsehgottesdienst als Gewinn für die Seele erlebt. – Das kenne ich auch selbst.
    Aber eine Kirche, die sich dichtmacht, obwohl Menschen sie suchen? …
    Den Bibelbezug finde ich in diesen Diskussionen teilweise problematisch. Und wenn, dann bitte auch wahrnehmen: Jesus hat keinen Bogen um die Aussätzigen gemacht. Jesus ist nicht blind und naiv ins Risiko gegangen, aber er hat immer das Innerste der Menschen gesehen und gestärkt. Einmal sagte er: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Aber gebt Gott, was Gottes ist.“
    Vielleicht darf man es aktuell so sagen: „Gebt den Virologen, was im Fach der Virologen liegt (AHA usw.). Aber gebt Gott, was Gottes ist, indem ihr auf eure Seele achtet und auf die Seele eurer Mitmenschen.
    Eine Kirchenschließung ist für mich kein gutes Zeichen und kein Vorbild, sondern fordert eine Anfrage heraus, welcher Sinn von Kirche dann noch bleibt. Weihnachten geschieht, Kirche wird krank. Aber vielleicht will sie das ja?

  13. Ich finde es sehr traurig von Seiten der Landeskirche, das die Gemeinden und damit viele Ehrenamtliche, Mitarbeiter, Presbyterien und PfarrerInnen allein mit den Entscheidungen gelassen werden. Eine klare Empfehlung ähnlich wie in Westfalen wäre ein gutes Zeichen gewesen. Daran würden sich viele orientieren. Wir diskutieren bei uns in der Gemeinde viel und haben gute Konzepte, aber sie können nicht beeeinflussen, was die Menschen vor und nach dem Gottesdienst machen. Die Zahlen steigen weiter und weiter… und wir haben eine Vorbildfunktion. Natürlich darf der seelsorgerische Aspekt nicht hinten runter fallen. Eine schwierige Zeit.

  14. Seien Sie Vorbild! Appellieren Sie an die Gemeinden auf Präsenzgottesdienste zu verzichten!
    Tat der Nächstenliebe vor religiösem Ritus!
    Wäre das nicht im Sinne Jesu?

  15. Es begab sich aber zu der Zeit, dass der eingebildete Mensch sich auf ein Weihnachtsfest vorbereitete, welches das letzte Fest des Lügens sein sollte. Denn eigentlich wusste der eingebildete Mensch nicht, weshalb es gefeiert wurde. Schließlich wusste er nichts über Jesus von Nazareth, dessen Geburt begangen, und auch nichts über die (Nächsten)Liebe, in deren Namen das „Fest der Liebe“ gefeiert wurde:
    https://melezyprzikap.wordpress.com/2020/12/11/die-letzte-geburtstagsfeier-eines-moralisierenden-wanderpredigers/

  16. Ich finde es sehr schade, dass es nun seitens der Politik einheitliche Regelungen für alle Bundesländer gibt, die Kirchen jetzt mit ihrern Weihnachtsregelungen eine Flickenteppich aus Deutschland machen. das ist nicht sehr vorblidlich.
    In Oberhausen gibt es Gottessdienste, in Bottrop nebenan nicht. dass istd och ein Armutszeugnis

  17. Ein Verzicht auch der Kirchen hat auch einen hohen symbolischen Wert, den sie offensichtlich völlig verkennen, wenn sie weiterhin Gottesdienste organisieren. Sie zeigen damit, wie unsolidarisches „Weiter So!“ funktioniert. Von Umkehr in der Katastrophe keine Spur. Sie glauben, dass man mit ein paar kleinen Änderungen im Konzept einfach weitermachen kann. Damit verlieren Sie leider auch dauerhaft jegliche Glaubwürdigkeit in Ihrem Engagement für Nachhaltigkeit und was immer damit zusammenhängt. Die Umstellung der Gesellschaft auf eine deutlich nachhaltigere Entwicklung bedeutet, dass sich viele Dinge erheblich ändern müssen, damit die Kerne unseres Lebens gerecht und solidarisch erhalten bleiben. Sie zeigen, wie sie als Kirche, wenn es um eigene Interessen geht, einfach weitermachen (mit ein paar kleinen Änderungen) und eben nicht neue Wege einschlagen und der Gesamtgesellschaft helfen. Sie konzentrieren sich einfach auf die wenigen Schafe, die eine Karte für die so hart vorbereiteten Gottesdienst ergattern konnten und stellen ansonsten jedem Gläubigen und Pfarrer frei, doch in eigenem Ermessen zu handeln. Tolle Vorbilder. Da kann sich in Zukunft auch jeder, der sich statt einem großen einen etwas kleineren SUV kauft und samstags die Brötchen mit dem Fahrrad holt auch christlich -nachhaltig fühlen. Glaubwürdigkeit repariert sich schlecht, wenn man sie einmal abgewirtschaftet hat. Sie halten kein Maß, verzichten auf Selbstbeschränkung und nutzen das (nur Ihnen) Erlaubte bis zum Rande der Legalität aus – wenn Sie Gottesdienste mit Zusammenkünften von Menschen anbieten. Ist das christlich? Ist das nachhaltig? Ist das sozial und solidarisch?

  18. Die Landesregierungen haben keine leichtfertige Entscheidung getroffen, als sie die Weihnachtsgottesdienste zugelassen haben. Mit unseren Gottesdiensten „auf Abstand und ohne Gesang“ haben wir gezeigt, dass Gottesdienste ohne Gefahr gehalten werden können. Es ist kein Fall von Infektionen in landeskirchlichen Gottesdiensten belegt. Für die besondere Situation an Heiligabend hat die Kirchenleitung seit September kreative Anregungen gegeben, die von den Gemeinden dankbar aufgenommen und von den Ordnungsämter genehmigt wurden. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass die Heiligabend-Gottesdienste im Freien stattfinden. Verantwortlich gestaltete Heiligabend-Gottesdienste sind für viele Menschen ein Zeichen der Hoffnung in der Krise. Das wird von denen, die für eine Absage plädieren, total unterschätzt.
    Unsere Kirche hat die Aufgabe, den Menschen in der Krise Gottes Beistand und Nähe zuzusprechen. Die Form des Präsenz-Gottesdienstes ist dabei erstaunlich vielen wichtig. Das sollten wir nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Gemeinde als Leib Christi braucht die Präsenz. Die virtuelle Form leistet einem unchristlichen Individualismus Vorschub (Christentum ohne Gemeinde).
    Jede/r ist frei in seiner Entscheidung, ob er oder sie daran teilnimmt oder nicht. Wenn aber die Gottesdienste an Heiligabend abgesagt werden, dann wird das als autoritäre Bevormundung empfunden. Dies ist umso befremdlicher, weil sich die Gottesdienstbesucher seit Beginn der Pandemie sehr verantwortungsvoll verhalten haben.
    Unverständlich ist zudem, dass manche Gemeinde auch die schwach besuchten Gottesdienste bis Mitte Januar abgesagt haben. Die Gründe dafür kann ich nicht nachvollziehen.
    Unsere Gesellschaft braucht das Zeichen, dass wir unsere Gottesdienste ernst nehmen.

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