20. März 2020 von Manfred Rekowski
Der Welt-Down-Syndrom-Tag morgen ist in mehrfacher Hinsicht ein besonderer Tag. Schon das Datum, der 21.3., steht symbolisch für das dreifache Vorhandensein des 21. Chromosoms und damit für das charakteristische Merkmal des Down-Syndroms. In diesem Jahr ist es aber auch ein besonderer Tag, weil es der erste Welt-Down-Syndrom-Tag nach einer weitreichenden Entscheidung zu dem Thema in Deutschland ist.
Im September 2019 hat der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kassen und Kliniken entschieden, dass Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen für einen neuen Bluttest bei Schwangeren aufkommen. Dieser soll Hinweise darauf geben, ob ein Kind mit dem Down-Syndrom geboren wird oder nicht. Der Vorsitzende des Ausschusses hatte nach der Entscheidung zur Kostenübernahme deutlich gemacht, dass nur die medizinischen und technischen Fragen des Testes geklärt worden seien. Von dem Test seien aber auch ethische Grundfragen berührt.
Diese ethischen Grundfragen müssen sich vor allem werdende Eltern stellen. Ein behindertes Kind zu bekommen oder auch nicht, ist für Partner eine schwere Entscheidung. Sie hängt auch davon ab, wie gut wir Familien mit behinderten Kindern unterstützen und in welchem gesellschaftlichen Klima wir leben.
Ich glaube, dass der Mensch nach Gottes Bild geschaffen ist – und dieses Ebenbild Gottes sind auch Menschen, die mit dem Down-Syndrom geboren wurden oder eine andere Behinderung haben. Sie gehören in Gottes Welt. Das immer wieder zu sagen und zu leben, ist Aufgabe von beratenden Ärztinnen und Ärzten – und es ist die Aufgabe aller, die die Sätze des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker für wahr halten: „Es gibt keine Norm für das Menschsein.“
In diesem Sinne teile ich gerne mit Ihnen das Video oben auf dieser Seite.