20. März 2019 von Manfred Rekowski
Die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt des Bundesfinanzministers, Kommunen die Kostenerstattung für die Unterkunft und Integration von Geflüchteten zu streichen, setzen ein völlig falsches Zeichen. Mit diesen Kürzungen stehen die Bemühungen um eine gelungene Integration auf dem Spiel – auch wenn die Zahl der Asylsuchenden momentan niedrig ist. Integration kostet Geld, das der Staat aufbringen muss, weil es ein gesamtgesellschaftliches Interesse an gutem Zusammenleben in unserem Land gibt.
Integration bedeutet zudem über kurz oder lang auch einen Gewinn, weil Menschen sich und ihre Fähigkeiten in den Arbeitsmarkt einbringen können. Wenn Integration so gelingt, dann bekommt auch die Gesellschaft etwas zurück. Solche Prozesse brauchen natürlich Zeit und Geduld. Durch eine kurzsichtige Finanzpolitik kann vieles von dem, was bereits erreicht wurde, schnell wieder kaputtgemacht werden.
Viele Menschen aus Kirche und Diakonie engagieren sich weiterhin vor Ort. Der Bund muss eine verlässliche und dauerhafte Finanzierung sicherstellen, damit den ankommenden Menschen in den Kommunen schnell geholfen wird und erfolgreiche Integration beginnen kann. Mit diesen Finanzmitteln ist auch eine Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements von Ehrenamtlichen, den Kirchen und den Wohlfahrtsverbänden – für Kinder, Seiteneinsteiger, zur Förderung des Zugangs zu Spracherwerb und schließlich zu Ausbildung und Teilhabe, verbunden. Die Pläne des Finanzministers dürfen dieses große Engagement nicht gefährden.
Von: Manfred Rekowski